Forschung & Entwicklung

von BN Umwelt Rostock

Generell wenden wir unser Fachwissen auch in der Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten (FuE) an. Dabei wirken wir an maschinentechnischen Detailentwicklungen ebenso mit wie an verfahrenstechnischen Neuentwicklungen.

Die Fokussierung erfolgt auf die Verfahrensentwicklungen in den Bereichen Bioenergie aus Abfällen und Baustoffrecycling.

Public Private Partnership- Projekte in Brasilien und Tunesien

develoPPP-Projekt „Aufbau einer kommunalen Organisations- und Verwaltungsstruktur in der Abfall- und Recyclingwirtschaft in Brasilien“ (2012-2014)

Das Ziel des PPP-Projektes war es, eine Organisations- und Ablaufstruktur im Bereich der Abfallwirtschaft zu schaffen, die einerseits den gesetzlichen Anforderungen an den Umwelt- und Klimaschutz entspricht und anderseits eine wegweisenden Umsetzung einer modernen, sozialverträglichen Abfall- und Recyclingwirtschaft in der Region Médio Vale do Itajaí im Bundesstaat Santa Catarina mit einem Einzugsgebiet von ca. 670.000 Einwohner ermöglicht.

Im Zuge des Projektes ist es der Gesellschaft gelungen, durch Präsenzveranstaltungen, Delegationsreisen und Praktika abfallwirtschaftliches Know-how aus Deutschland in das Zielland Brasilien zu transferieren. Dabei wurden sowohl Vertreter der Partnerinstitution AMMVI als auch weiterer kommunaler und überregionaler Verbände, Mitarbeiter und Studenten der Universität in Blumenau sowie die breite Öffentlichkeit im Rahmen von Veranstaltungen über Themen zur Abfallwirtschaft, Umwelt- und Ressourcenschutz weitergebildet.

develoPPP-Projekt „Entwicklung von Modellen für sozialverträgliche Gebührensysteme zur kosten-deckenden Kreislaufwirtschaft in ausgewählten Regionen des Vale do Itajaí in Santa Catarina, Brasilien“ (2014-2016)

Seit 2009 ist die BN Umwelt GmbH, Rostock im Bundesstaat Santa Catarina in Brasilien tätig und berät den in Blumenau ansässigen Zweckverband Associação dos Municípios do Médio Vale do Itajaí (AMMVI) zu Fragen der Kreislauf- und Abfallwirtschaft und bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen zur Abfallbehandlung und Deponierung. Im Rahmen eines von der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH (DEG) unterstützten und bereits durchgeführten PPP-Projektes (2012-2014) wurden erfolgreich Vorschläge zum Aufbau einer kommunalen Organisations- und Verwaltungsstruktur in der Abfall- und Recyclingwirtschaft in der Region Santa Catarina erarbeitet.

Innerhalb der Projektarbeit wurde festgestellt, dass generell auch bei weiteren kooperierenden Verbänden in Santa Catarina weder belastbare Informationen über die entstehenden Kosten für die Organisation der Kreislauf- bzw. Abfallwirtschaft, noch Kenntnisse über die tatsächliche Höhe der Einnahmen über Gebühren, die die Bürger und Gewerbebetreibende an die zuständigen Gemeinden und Verbände entrichten, vorliegen.

Neben der Ermittlung der tatsächlichen Kosten für die Abfallwirtschaft und einer Status-Analyse des Abfallwirtschaftssystems, ist ein Gebührenmodell zur Umsetzung nach dem Verursacherprinzip zu entwickeln, welches sozialverträglich und kostendeckend sowie auf weitere Regionen in Santa Catarina bzw. weitere Bundesstaaten Brasiliens übertragbar ist. Abgesehen von den wirtschaftlichen Aspekten, stehen insbesondere die Schaffung rechtlicher Grundlagen anhand einer Gebührenordnung und die Möglichkeiten zum Gebühreneinzug im Vordergrund.

Eine erfolgreiche Projektrealisierung in dieser wirtschaftlich stabilen Region Brasiliens trägt Vorbildcharakter und es wird eine Übertragbarkeit auf viele Regionen Brasiliens und Lateinamerikas erwartet.

Das develoPPP.de-Projekt wurde durch die DEG aus öffentlichen Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mitfinanziert.

develoPPP-Projekt „Know-how-Transfer und Adaption mechanisch-biologischer Abfallbehandlungskonzepte“ in Tunesien“ (2020-2021)

Im develoPPP-Projekt für Tunesien galt es die Planung einer an den tunesischen Markt angepassten Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlage mit einer adaptierten Anlagen- und Behandlungstechnik zu konzipieren. Darüber hinaus wurde ein ausführlicher Leitfaden in Form eines Lernmoduls zur Planung und Bau einer Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) sowie zu den betriebsorganisatorischen Abläufen und dem strukturellen Aufbau der adaptierten Anlage erstellt und veröffentlicht:
www.tmb-pour-la-tunisie.com
gefördert durch die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), Köln.

Weitere Projekte

Kreislaufwirtschaft der Grünabfälle in Bizerte / Tunesien

Gegenstand in der 1. Projektphase war die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie für den Bau und den Betrieb einer Kompostierungsanlage für die Grünabfälle Abfälle in der Hafenstadt Bizerte / Tunesien. Die BN Umwelt GmbH hat hierfür den von der Gemeinde vorgeschlagenen Standort in Bizerte beurteilt sowie die Erarbeitung eines bau- und technischen Konzeptes vorgestellt.

In einer zweiten Projektphase wurde die Umsetzung des Projektes bei der Bauüberwachung und der Begleitung der Inbetriebnahme der Kompostierungsanlage unterstützt. Hierfür wurden Ausschreibungs- und Planungsunterlagen für die geplanten Baumaßnahmen erarbeitet und die Baustelle durch ein lokales Projektteam überwacht. Außerdem wurde für den Standort geeignete Maschinentechnik für die Kompostierungsanlage ausgewählt und die Beschaffung sowie Inbetriebnahme begleitet. Die Anlage ist in Bizerte von der Gemeinde in Betrieb genommen. worden.

Prospektive synergistische Planung von Entwicklungsoptionen in Regiopolen am Beispiel des Stadt-Umland-Raums Rostock (2018-2023)

Eine gemeinsame Entwicklung von Stadt-Umland-Räumen stellt zunehmend die Kernfrage für die Sicherung der Zukunftsfähigkeit von Regiopolen dar. Dies gilt umso mehr für Regiopole, die überwiegend agrarisch geprägt sind und die entfernt von Metropolregionen liegen. Hier sind zur Erhaltung und Entwicklung der regionalen Wirtschaft attraktive Bedingungen zu gewährleisten.

Das Projekt PROSPER-RO untersucht für die Regiopolregion Rostock, wie die Ressource Land und ausgewählte infrastrukturelle Entwicklungen gemeinsam durch die Stadt- und Landkreisverwaltung geplant werden können. Hierfür soll ein GIS-basiertes Expertenunterstützungssystem (GIS-EUS) geschaffen sowie einheitliche Bewertungsmaßstäbe für die Ressource Land etabliert werden. Beides soll als Werkzeug für eine effiziente und nachhaltige Planung der Flächen- und Gewässerentwicklung sowie der Kreislaufwirtschaft dienen.

Die BN Umwelt GmbH als spezialisierter Ingenieurdienstleister u. a. im Geschäftsfeld „Abfall“ erarbeitet gemeinsam mit der Professur Wasserwirtschaft und der Professur Geodäsie und Geoinformatik der Universität Rostock Abfrageroutinen für die Implementierung in das GIS-EUS zur Planung zukünftiger Wertstoffhöfe im Stadt-Land-Raum Rostock. Darüber hinaus werden Konzepte und Entwicklungsszenarien für den „Recyclinghof der Zukunft“ entwickelt. Hierbei werden die Betriebsabläufe und die Gestaltung von Recyclinghöfen sowie die Interaktion mit den Kunden betrachtet.

Verbund-Projekt „Waste to energy in Brasilien“ (WASTE2BR) (2020-2022)

In dem Bundesstaat Rio Grande do Sul im Süden Brasiliens wird aktuell nur ein sehr geringer Teil der Krankenhausabfälle thermisch behandelt. Die aktuelle Behandlung zielt im Wesentlichen auf die Minimierung des beanspruchten Deponievolumens ab. Eine Energieerzeugung (Strom und Wärme) erfolgt nicht.

In einer Sortieranlage in Nova Santa Rita werden Krankenhaus-, Industrie- und Siedlungsabfälle aufbereitet und eine Ersatzbrennstofffraktion erzeugt. Die thermische Verwertung erfolgt in einer weit entfernten Zementfabrik. Durch Nutzung der Aufbereitungsanlage wird bereits die Grundlage für die thermische Verwertung als Alternative zur Deponierung gelegt. Für eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Verwertung sollen die produzierten Ersatzbrennstoffe dezentral in der Nähe der Aufbereitungsanlage verwertet werden.

Mit dieser Durchführbarkeitsstudie soll die thermische Verwertung heizwertreicher Abfallfraktionen als nachhaltige Lösung zur dezentralen Energieerzeugung in Brasilien entwickelt werden

Der brasilianische Kooperationspartner Proamb als Abfallzweckverband in Bento Gonçalves ist der Eigentümer der Sortieranlage in Nova Santa Rita und plant als weiteren Verwertungsweg im Rahmen dieses weiterführenden Projektes eine Anlage zur thermischen Verwertung von Krankenhaus-, Industrie- und Siedlungsabfällen aus der Region. Mit der Errichtung einer solchen „Waste-to-Energy“-Anlage soll an dem Standort Bento Gonçalves ein für Brasilien und Südamerika vorbildliches Projekt mit Leuchtturmcharakter entstehen.

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